Pentax Optio WG–1

Vorgeschichte – die Pentax Optio W90

Bild der Pentax Optio WG-1

Im Sommer 2010 legte ich mir pünktlich zum urlaub eine Pentax Optio W90 zu. Mit meiner Fuji f31 als Kompaktkamera bin ich zwar nach wie vor zufrieden, dennoch gibt es in den letzten Jahren einen Trend, Kompaktkameras soßfest und wasserdicht zu konstruieren. Genau das machte den Reiz für mich aus und war der Grund, wieso ich mir diese Kamera zulegte. Unterwasserfotografie war bislang teuer und aufwendig und um im Pool oder beim Schnorcheln ein paar Urlaubsschnappschüsse zu machen, braucht es keine sündhaft teure Ausrüstung. Da kam mir die W90 ganz gelegen: übersteht Stürze aus bis zu 1,5 Metern, ist bis 6m wasserdicht und bis etwa 100kg belastbar (falls mal jemand drauftritt). Dann kam der Urlaub und die ersten Einsätze im Pool. Nach zürzester Zeit hatte ich den ersten Systemausfall wegen Wasser im Gehäuse. Die Kamera konnte ich den ganzen Urlaub lang verwenden, da sich Störungen vorübergehend durch Trocknen in der Sonne beheben ließen. Dennoch war genau das nicht im Sinne des Erfinders.

Ich ließ das Problem nach meiner Rückkehr ein wenig ruhen machte später daheim noch einmal mehrere Versuche mit demselben Ergebnis und schickte die Kamera schließlich ein. Nach einem kurzen Hin und her, weil sich angeblich Sand im Batteriefach der Kamera befand (Anmerkung: die Kamera ist niemals am Strand oder sonst einem Ort gewesen an dem man hätte Sand finden können) hörte ich letztendlich vom Händler nichts mehr, bekam aber plötzlich ein Päckchen mit einer nagelneuen Pentax Optio WG–1, dem Nachfolgemodell. Die W90 war in der Zwischzeit nicht mehr lieferbar.

Die WG–1 ist in einigen Details leicht verbessert, so ist sie beispielsweise bis 10m wasserdicht (die W90 brachte es nur auf 6m). Der Sensor war auch neu, so kommt in der WG–1 ein 14 MPix–Sensor zum Einsatz, die W90 hatte noch 10 MPix. Alle, die meine Ausführungen zum Thema »Kampf dem Pixelwahn« gelesen haben, wissen, dass ich solchen Entwicklungen alles andere als unkritisch gegenüber stehe. Leider wurden meine Befürchtungen bestätigt. Die Bildqualität der WG–1 hat sich gegenüber der W90 verschlechtert.

Schluss mit dem Gemecker

Ich habe mich bisher nun eher negativ geäußert, ich möchte die Kamera aber weder schlechtreden, noch verteufeln, denn das hat sie nicht verdient. Die Pentax Optio WG–1 kommt schon mit einigen netten Features.

Gesichtserkennung und Smile–Capture

Gesichtserkennung ist heut zutage gerade bei Kompaktkameras keine Besonderheit mehr und natürlich ist die WG–1 auch damit ausgestattet. Ein nettes Feature in diesem Zusammenhang ist »Smile Capture«. Ist diese Funktion aktiviert, löst die Kamera automatisch aus, wenn sie ein Lächeln erkennt. OK – ob man das braucht oder nicht, sei dahingestellt, aber der Ansatz ist witzig. Auch interessant in diesem Zusammenhang ist der Selbstpotrait–Modus. Wenn man – wie bei den meisten Kompaktkameras – keinen Monitor hat, den man nach vorne klappen oder schwenken kann, ist es unmöglich den Bildausschnitt zu beurteilen, wenn man die Kamera auf sich selbst richtet. Die WG–1 hat jedoch um das Objektiv herum 5 weiße LEDs, die normalerweise im Makromodus verwendet werden. Ist der Selbstportrait–Modus aktiv, nutzt die Kamera 3 der 5 LEDs, um dem Nutzer anzuzeigen, wo etwa im Bild sich sein Gesicht befindet.

Intervallaufnahmen

Diese Funktion ist phantastisch, wenn man Zeitrafferaufnahmen erstellen möchte. Die WG–1 ist in der Lage, selbständig in einem definierten Intervall Fotos zu schießen. Das Intervall muss dabei mindestens 10s betragen, außerdem ist die Anzahl der Aufnahmen auf 1000 begrenzt. Allerdings lassen sich die Aufnahmen nicht automatisch zum Film zusammenfügen. Dies muss – wenn gewünscht am Rechner mit entsprechender Software geschehen.

Makroaufnahmen

Die Pentax WG–1 verfügt über einen Makromodus, bei dem der Mindestabstand zum Objekt noch einmal drastisch verringert wird. Pfiffig hierbei ist, dass die WG–1 um das Objektiv herum 6 weiße LEDs verteilt hat, welche sich als Makrolicht zuschalten lassen. Dies ist auch sinnvoll, da man sich in diesem Modus dem Objekt bis auf 1cm nähert und somit mit der Kamera selbst Schatten wirft. Insofern würde ich persönlich diesen Modus auch eher »Lupe« oder »Mikroskop« nennen.

Collagen

Die WG–1 bietet die Möglichkeit, einzelne Aufnehahmen zu Collagen zusammenzusetzen. Hierbei stehen mehrere Basismuster zur Verfügung und man hat im Grunde nur das Muster zu wählen, die Bilder auszusuchen und die Collage zu speichern. Solch eine Funktion mag sinnlos erscheinen, allerdings schicke ich aus dem Urlaub hin und wieder mal selbstgedruckte Postkarten und hierfür eignet sich die Collage–Funktion vortrefflich. Allerdings muss ich dazu erwähnen, dass ich die WG–1 nicht direkt an meinen Fotodrucker anschließen konnte. Hierfür musste als Zwischenschritt ein mobiler Datenspeicher herhalten, der den (eigentlich verbreiteten) Picture–Bridge–Standard unterstützt.

  • Modell: Pentax Optio WG–1
  • Herstellungsjahr: 2011
  • Auflösung: 14 MP
  • Objektiv: Fujinon f=8–24mm 1:2.8–5.0
  • Brennweiten: 8 – 24mm (entspricht: 36 – 108mm Kleinbild)
  • Blende: 2.8 – 8.0
  • Verschlusszeit: 1/1000s bis 3s (im manuellen Modus)
  • Besonderheiten: wasserdicht bis 10m
  • Neupreis: ca. 250 EUR