Kameraprogramm S – Zeitvorwahl bzw. Blendenautomatik

S steht hier genau genommen für Shutter preselection, also Verschlussvorwahl. Da das aber der einzige Parameter ist, den man für den Verschluss einstellen kann, hat sich hier die Bezeichnung Zeitvorwahl durchgesetzt, und dieser Name erklärt im Grunde schon alles. Manchmal wird bei Kameras anstatt des S auch T für "Time" verwendet – wie dies auf der Detailaufnahme des Moduswahlrads der Canon 40D auf der Vorseite zu sehen ist.

Im Zeitvorwahlprogramm kann ich die Verschlusszeit fest einstellen und die Kamera errechnet eine für die korrekte Belichtung erforderliche Blendenöffnung. Ist die Einstellung der korrekten Blende nicht mehr möglich, so wählt die Kamera den nächstgelegenen möglichen Wert. Stelle ich die Belichtungszeit also dermaßen kurz ein, dass für eine korrekte Belichtungszeit eine Blende 1.4 gewählt werden müsste, obwohl die Kamera bei der eingestellten Blende mindestens eine Blende 2.8 umsetzen kann, so wählt die Kamera eben diese Blende und warnt vor Unterbelichtung.

Wo benötige ich ein solches Programm?

Kurz gesagt, überall dort, wo die Verschlusszeit der entscheidende Faktor für mein Bild ist. Will ich z.B. schnelle Bewegungen fotografisch einfrieren, so benötige ich sehr kurze Verschlusszeiten. Hier wähle ich also die benötigte, kurze Verschlusszeit vor und die Kamera kümmert sich um den Rest.

Möchte ich hingegen gezielt Bewegungsunschärfen erzeugen (ich verweise hier auf das Beispiel vom Wasserfall auf der Seite lange Belichtungszeit), so kann ich ebenfalls die Zeitvorwahl benutzen und eine hinreichend lange Verschlusszeit vorwählen.

Manche nennen die Zeitvorwahl auch Blendenautomatik, da in diesem Programm die Blende automatisch von der Kamera gewählt wird.